Letztens Wochenende sind wir mal wieder ein bisschen durch Deutschland gereist. Unser Ziel: Hannover. Der Grund: vor drei Monaten bekam ich überraschend die Nachricht einer alten Freundin aus der Schule, sie werde heiraten.
Überraschend war es, weil ich fast alle Freunde aus dieser Zeit durch unseren Umzug nach München vor unzähligen Jahre so ziemlich aus den Augen verloren hatte. Die meisten hatte ich auf meiner eigenen Hochzeit vor nun auch schon mehr als fünf Jahren zuletzt gesehen.
Kurze Zeit später kam die Nachricht meiner Schwester, ihr Sohn - mein Patenkind - werde eingeschult. Wie es der Zufall will fand beides am selben Tag statt. Also zwei gute Gründe, in die Heimat zu fahren.
Am Freitag Abend haben wir uns noch ganz spontan bei meinem Onkel und meiner Tante zum Grillen eingeladen und durften ihre kleine Tochter auf dem Original-Mini-BobbyCar durch den Garten schieben. Schön, dass sie so spontan Zeit hatten und wir vorbeikommen konnten!
Der Samstag begann dann mit der Einschulung. Uralte Erinnerungen wurden wach. Mein Neffe geht auf dieselbe Grundschule, auf der ich schon 1987 eingeschult wurde. Nach meiner Mutter, mir und meinen beiden nächstjüngeren Geschwistern ist mein Neffe nun die dritte Generation unserer Familie an dieser Schule. Damals, als ich und meine Geschwister in die Schule kamen, gab es immer ein ganz spezielles Ritual: Mein Opa musste von jedem Kind ein Bild mit Schultüte und Ranzen vor dem Schild neben der Eingangstür der Schule machen. Dieses Bild wurde innerhalb von fünf Jahren dreimal aufgenommen: immer exakt die selbe Position, nur der Hauptdarsteller war jeweils ein anderer. Und so musste ich auch von meinem Neffen das traditionelle Bild machen. Ich glaube, meinem Opa hätte es gefallen...
Im Anschluss sind wir nach Ronnenberg gefahren. Kerstin und Marco hatten sich bereits mittags im Standesamt das Ja-Wort gegeben, nachmittags sollte die feierliche Zeremonie stattfinden. Also hatten wir noch genug Zeit uns für Braut und Bräutigam herauszuputzen. Die Freude meine Freunde von damals wieder zu sehen war immens! Die Zeremonie selbst war etwas Besonderes: die beiden haben uns an ihrem buddhistischen Glauben teilhaben lassen, haben aus dem Lotus Sutra rezitiert und sich beim "San san kudo", einer traditionellen Hochzeitszeremonie, bei der abwechselnd dreimal aus drei verschieden großen Schalen Sake getrunken wird, symbolisch ihr Glück größer werden lassen. Überhaupt war die Symbolik der Zeremonie sehr schön, auch wenn man als "Außenstehender" nicht alle Worte verstanden hat. Sollte ich irgend etwas Inhaltliches falsch wieder gegeben haben, möge man mir bitte verzeihen.
Die anschließende Feier war sehr schön, das Essen sehr gut, die Stimmung ausgelassen, die Getränke reichlich und die folgende Nacht - wie könnte es anders sein - viel zu kurz, denn am Sonntag mussten wir schon wieder zurück nach Hause.
Meinem Neffen wünsche ich eine ganz tolle Schulzeit (so lange sie noch toll ist). Kerstin und Marco wünsche ich eine fantastische Ehe, und jetzt erst einmal eine unvergessliche Hochzeitsreise. Mir selbst wünsche ich, dass es dieses Mal keine fünf Jahre dauert, bis ich meine Freunde aus Schultagen wiedersehe!
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