Aber es war doch Wochenende und es wäre doch so schön gewesen endlich wieder einmal lange zu schlafen und sich von den Strapazen des Alltags zu erholen. Manchmal möchte und muss ich überredet werden. Gelegentlich braucht es sogar Zwang, wobei es schwierig ist mich zu etwas zu zwingen, kann ich doch bockig werden wie ein Dreijähriger...
Also, Wecker auf quasi mitten in der Nacht gestellt, ein kleines Frühstück, Wanderschuhe und Stöcke ins Auto gepackt und ab mit uns.
Vom Wandererparkplatz in Benediktbeuern sind wir losgelaufen. Zuerst immer am Lainbach entlang. Glücklicherweise wussten wir seit der Woche zuvor ja auch schon, was "ins Tal hinein" denn nun genau bedeutet. Der Weg zog sich sehr gemächlich dahin. Irgendwann ging es dann steiler bergauf, zum Glück nicht sehr lang, denn meinem Kreislauf hat es doch ganz schön zugesetzt. Die Ortsmarke am Ende der Steigung hab ich dann als sehr bezeichnend empfunden.
Irgendwann sah ich dann in weiter Ferne schneebedeckte Berge. Jan meinte er hätte die vorher schon gesehen, wollte mir aber nichts sagen, weil er eine erneute Schimpftirade meinerseits befürchtet hätte.
Irgendwie kamen der Schnee immer näher. Plötzlich war er nicht mehr nur in den Berghängen, vielmehr wurde er am Wegesrand auch immer zahlreicher. Auch zu diesem Zeitpunkt waren wir noch fest davon überzeugt "Da oben, da kommen wir aber nicht hin, oder?" Eine gewisse Skepsis schlich sich schon ein. An der Talstation der Materialseilbahn mussten wir dann wieder in den Wald hinein und weil es inzwischen immer sonniger und wärmer geworden war kam der Schnee nun direkt von den Bäumen auf uns herab. In Serpentinen zog sich Weg eben doch bis ganz nach oben, hinein in den frischen Schnee, bis wir vor der Tutzinger Hütte standen, die sich malerisch in die Berghänge der Benediktenwand einfügt.
Nach einer ordentlichen Stärkung haben wir den Abstieg gewagt. Zurück ging es über die Kohlstattalm über saftige Wiesen, rutschige Wege die sich wegen des tauenden Schnees ins kleine Bachläufe verwandelt hatten und matschigen Waldboden.
Am Ende unserer Tour, nach gut 16km und 750 überwundenen Höhenmetern waren wir uns einig, dass es im Vergleich zur Aueralm die eindeutig schönere Tour war, wenngleich es weniger Aussicht und Bergpanorama gab. Die Zeitangaben im Wanderbuch passen irgendwie überhaupt nicht, was aber auch daran liegen könnte, dass wir zum Einen nicht mit Wanderstiefeln auf die Welt gekommen sind und schon im Kleinkindalter von unseren Eltern die Berge hochgetragen wurden und zum Anderen sind wir nun einmal auch nicht die sportlichsten... Aber schön wars trotzdem auf jeden Fall. Unbedingt wiederholungsbedürftig und jedem ans Herz zu legen. Und ja, es hat sich mehr als gelohnt, sich aus dem Bett zu quälen!
(Bildquelle: www.dav-tutzinger-huette.de) |
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