Montag, 30. Mai 2016

Malta (2) - Alte Steine / Ancient stones

Wenn Malta eins hat, dann sind es alte Steine. Und davon gibt es eine ganze Menge. Malta wurde erstmals um 5200 v. Chr. von Sizilien aus besiedelt und hat in den darauffolgenden 2500 Jahren eine eindrucksvolle Megalithkultur entwickelt. In dieser Zeit sind auf Malta und der Nachbarinsel Gozo um 40 neolithische Tempelanlagen entstanden. Warum diese Ära derart abrupt endet ist unbekannt. Die maltesische Megalithkultur gehört mit zu den ältesten und hebt sich außerdem durch die große Anzahl auf relativ kleinem Raum von den Kulturen auf dem Festland rund um das Mittelmeer ab. Natürlich mussten wir während unseres Urlaubs so viele Tempelanlagen wie möglich besichtigen.

If you have to describe Malta briefly than you can probably do it by its ancient stones, there are plenty. The first settlers arrived from Sicily about 5200 BC and within the next 2500 years Malta developed one the oldest and most impressive megalithic cultures in the world. About 40 neolithic temples have been discovered in Malta and the adjacent island Gozo and this number in relation to the area is what makes Malta that special. There is no doubt that we had to visit as many temples as possible during our vacation.

Left: Mnajdra Temple, Right upper: Hagar Qim, Right Lower: Cart Ruts at Clapham Junction

An der Südküste Maltas befinden sich gleich zwei beeindruckende Tempelanlagen in unmittelbarer Nähe: Hagar Qim und Mnajdra. Hagar Qim entstand um 3000 v. Chr. und unterscheidet sich von allen anderen Tempelanlagen Maltas durch ihren Grundriss, der normalerweise aus zwei oder drei hintereinander liegenden ovalen Räumen besteht. Hier werden sechs ovale Räume von einer einstmals 8 Meter hohen Außenmauer umschlossen. Der älteste Teil von Mnajdra entstand bereits 3500 v. Chr. Einer der Torbögen der drei nicht miteinander verbundenen Tempel ziert das 1-, 2- und 5-Cent-Stück Maltas.

Unweit der beiden Tempelanlagen, wenige Kilometer die Küste hinauf, befindet sich Clapham Junction. Um was genau es sich dabei handelt weiß niemand: es ist eine Ansammlung von parallel verlaufenden Rillen im Gestein, die sich teilweise über eine Strecke von mehreren Kilometern erstrecken. Die Malteser scheinen aber beschlossen zu haben, dass es sich um Karrenspuren zu handeln scheint, denn auf den Straßenschildern (falls vorhanden) weisen sie auf die "Cart ruts" hin. Gesichert ist, dass die Spuren aus der Zeit zwischen 2000 und 1000 v. Chr. stammen.

At Malta's south coast there are two impressive temples within spitting distance: Hagar Qim and Mnajdra. Hagar Qim dates back to 3000 BC and differs in its shape from all other temples in Malta. Usually all temples are built of two or three oval rooms aligned in a row of which the first is the biggest. In Hagar Qim there are six oval rooms with separate entrances that were once surrounded by 8 metres high wall. The oldest part of Mnajdra is even 500 years older. In total there are three non-connected temples of which one archway is that famous that it made it onto Malta's 1-, 2- and 5-cent-piece.

Only a few kilometres further up the coast you will find Clapham Junction. Nobody really knows what these parallel furrows are about. Some of them run for several kilometres. The Maltese seem to follow one of the various theories that these would be cart ruts as they signpost that on their (very rare) traffic signs. It is for sure that they date back to 2000 to 1000 BC.


In Tarxien, unweit von Valetta, befindet sich ein weiterer Tempelkomplex bestehend aus drei miteinander verbundenen Tempeln, die um 3000 v. Chr. entstanden sein sollen. Tarxien ist besonders beeindruckend wegen der vielen archäologischen kunstvollen Funde. Die Lage mitten im Wohngebiet fanden wir im Gegensatz zu unserem Baedeker ganz reizvoll und ich glaube die Tempelanlage hat uns persönlich auch am Besten gefallen. Alle von uns besichtigten Tempelanlagen wurden übrigens in den letzten Jahren überdacht um sie vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. In Tarxien müsste man sich wohl noch eine Lösung für das Problem mit den wild lebenden Katzen einfallen lassen.

In wenigen Minuten erreicht man dann zu Fuß das Hypogäum von Hal Saflieni. Der Eintritt hierfür schreckt erst einmal ab (ca. 30€ pro Person) aber es lohnt sich. Das Hypogäum ist ein Höhlensystem über drei Ebenen, das als Grabkammer genutzt wurde. Zwischen 3600 und 2500 v. Chr. wurden hier vermutlich um 30.000 Menschen beigesetzt. Der Zutritt ist stark begrenzt und man kann nur an einer Führung teilnehmen deren Gruppengröße auf 10 Personen begrenzt ist. Außerdem werden zum Schutz nur die Teile beleuchtet, die gerade besichtigt werden und fotografieren ist nicht erlaubt. Im Internet könnt ihr aber einige eindrucksvolle Bilder finden. Es empfiehlt sich die Besichtigung weit im Voraus online zu buchen!

Not far from Valetta you will find the Tarxien Temples. This complex consists of three connected temples that date back to 3000 BC. Tarxien is most impressive because of the numerous skilful archaeological finds. I have to say that we (opposed to our guidebook) kind of liked the location in the middle of a residential area. I also think that Tarxien Temples were our overall favourite. By the way, all temples that we visited on our vacation have been roofed in the last years to protect them from weather conditions. In Tarxien they should also think about a solution to the problem with all the straying cats.

Within just a few walking minutes you will get to the Hypogeum of Hal Saflieni. Don't be scared by the admission fee of approx. 30€ per Person. It is definitely worth it. The Hypogeum is a cave system over three levels and was used as a burial place. Between 3600 and 2500 BC it is supposed that about 30,000 were buried in these chambers. You can only visit the Hypogeum with a guided tour, no more than 10 people are allowed in there at the same time. To protect the caves they also only illuminate the area where you are at the moment and there is a strict no-photography-policy. If you're interested you will find some pictures in the internet. Also, if you intend to visit make sure you have your tickets booked online way in advance.

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