Sonntag, 18. Mai 2014

Bretagne (4) - Presqu'Ile de Crozon & Locronan

Warum schreibe ich eigentlich diesen Blog? In erster Linie ist es ein Reisetagebuch für uns. Auf unserer heutigen Tour hatten wir viele Momente, an denen wir uns an frühere Urlaube erinnert haben - und kamen zu dem Schluss: eigentlich schade, dass ich damals noch nichts geschrieben habe. Vieles ist in Vergessenheit geraten. "Wo war das noch mal?" Und wenn ich dann noch den einen oder anderen mit meinen Berichten und meinen Fotos unterhalten kann, dann ist das ein weiteres Argument für die ganze Arbeit und Stunden der Bilderaufbereitung. Gerade hat mich das eine ganze Menge Zeit gekostet, aber ich weiß wofür ich es mache.

Und so kann ich auch heute wieder von einem sehr schönen Tag berichten. Ein vielseitiger Tag. Angefangen haben wir mit dem Ménez Hom (B), mit 330m der zweihöchste Berg der Bretagne. Bergbegeistert, wie wir inzwischen sind, haben wir uns auf den kleinen Aufstieg gefreut. Das Navi programmiert und losgefahren. Als wir schon kurz vor dem Ziel waren und immer noch keinen Berg gesehen haben, kam uns die Sache irgendwie merkwürdig vor. Das Ziel war der Parkplatz mitten auf dem Berg, der sich vor der Küste erhebt, vom Landesinneren kommend aber lediglich ein seichter Anstieg ist, den man schon mit dem Auto bewältigt. Ein wenig enttäuscht sind wir ausgestiegen, haben es uns aber trotzdem nicht nehmen lassen eineinhalb Stunden umherzuwandern, die Panoramaaussicht und das Wetter zu genießen.


Anschließen ging es weiter auf die Presqu'Ile de Crozon zur Pointe de Pen-Hir (C). Die Pointe de Pen-Hir ist laut unserem Reiseführer die eindrucksvollste und meistebesuchte Landzunge der Halbinsel. Eindrucksvoll ist sie in der Tat. 70m ragt sie vom Meer hinauf. Sehr fotogene Felsformationen gibt es in Hülle und Fülle; besonders schön waren die drei "Tas de Pois" (Erbsenhaufen), einst mit dem Land verbundene vorgelagerte Felsen. Und an Besuchern hat es heute auch nicht gemangelt, wobei wir wieder einmal festgestellt haben, dass momentan fast keine ausländischen Touristen in der Region unterwegs sind.


Auf dem Rückweg haben wir noch einen Stop in Locronan (D), eines der schönsten Dörfer Frankreichs (das ist eine offizielle Auszeichnung des Staates), gemacht. Locronan wurde im Reiseführer besonders angepriesen. Gegründet wurde es angeblich im 6. oder auch erst im 9. Jahrhundert vom Hl. Ronan, einem irisch-stämmigen Eremiten. Fakt ist aber, dass das kleine Dorf komplett mittelalterlich erhalten ist und aus authentischen Granithäusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert besteht. Es soll in unzähligen Filmen als Kulisse gedient haben und auch wenn ich keinen davon kenne (der Marktplatz sieht allerdings so aus wie der in Disneys "Die Schöne und das Biest") kann ich sehr gut verstehen warum. In einer sehr netten Crêperie haben wir dann unsere ersten Crêpes zu uns genommen (die kommen nämlich ursprünglich aus der Bretagne).


Nach dem Abendessen haben wir dann noch einen ausgedehnten Spaziergang am Strand gemacht. Das Wetter soll in den nächsten Tagen schlechter werden, und so mussten wir die Gelegenheit nutzen. Dabei haben wir Muscheln und Schneckenhäuser gesammelt, immer auf der Suche nach Jakobsmuscheln. Die hab ich nämlich heute Morgen schon in einem nicht wirklich zugänglichen Teil bei uns am Strand gesehen. Und auch wenn ich unser beider Leben nicht in Gefahr bringen will (hm, vielleicht doch?), weiß ich, dass ich nicht eher zurück nach Hause fahren werde, bevor ich eine Jakobsmuschel bekommen habe!


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