Samstag, 8. Juni 2013

Ostsee-Umrundung (8) - Von schwedischen Gardinen und wütenden Vögeln

So, da bin ich schon wieder. Der erste Tag in Helsinki ist auch schon wieder fast vorbei. Außerdem haben wir gerade Halbzeit. Wenn ich an dieser Stelle ein Resümee ziehen sollte, dann war Stockholm das bisherige Highlight unserer Reise. Helsinki ist auch eine nette Stadt, wirkt aber auf den ersten Blick eher unspektakulär.

Nachdem wir heute Morgen das Schiff verlassen haben, haben wir uns zu Fuß auf den Weg zum Hotel gemacht, das idealerweise nur wenige hundert Meter vom Fährterminal entfernt liegt. Das Hotel, wenn ich schon dabei bin, ich bisher auch eines von relativ wenigen Dingen, die mich in dieser Stadt wirklich so richtig beeindruckt haben. Es ist von 1837 bis 2002 das Bezirksgefängnis gewesen und wird seit 2007 als Hotel betrieben. Im Keller befindet sich noch eine Gruppenzelle aus dem 19. Jahrhundert und irgendwo soll es auch noch eine andere Einzelzelle geben, die wir aber noch nicht gefunden haben. Wo einst Strafgefangene auf dem Hof Freigang hatten, haben wir heute Abend auf der Wiese in der Sonne gelegen und uns beim Lesen von der Stadterkundung und dem Shoppen entspannt.

Ja, die Stadterkundung... Wie schon gesagt ist Helsinki nett. Mehr aber auch nicht. Die Tatsache dass die Stadt erst unter der russischen Herrschaft im 19. Jahrhundert zur Hauptstadt wurde trägt sicherlich dazu bei, dass es nicht so richtig viele Sehenswürdigkeiten gibt. Wir sind heute über die Esplande gelaufen, einer zentralen Einkaufsstraße mit schönen Fassaden und einem sehr schönen Park in der Mitte. Auch die beeindruckende Domkirche, in der gerade eine Hochzeit stattgefunden hatte, und die ebenfalls beeindruckende orthodoxe Kirche, in der gerade eine Taufe stattfand, haben wir schon aus der Nähe betrachtet. Die Stadt war heute außerdem von einem riesigen Samba-Umzug gefüllt. Aber damit haben wir schon fast alle Sehenswürdigkeiten durch. In den nächsten zwei Tagen werden wir uns wohl auf die Inselwelt konzentrieren. Eine weitere Shoppingtour bei Iittala (Glaswaren) steht auch noch an, ebenso wie ein Besuch in einem finnischen Waschsalon. Also, wir werden die Zeit schon gut füllen können. Ich werde weiter berichten. 

Zwei Dinge muss ich noch loswerden: zum einen haben wir festgestellt, dass finnisch eine kaum zu verstehende Sprache ist. Glücklicherweise war Finnland mehrere Jahrhunderte lang schwedisch, so dass vieles auch heute noch mit "schwedischem Untertitel" beschriftet ist. Das verstehen wir, zumindest geschrieben, zwar auch nicht wirklich aber dann doch deutlich besser als finnisch. Zum anderen wimmelt es hier nur so von "Angry birds". Dem heißgeliebten Spiel, das in Finnland entwickelt wurde, bei dem man mit verschiedenen Vögeln kleine (und große) grüne Schweine abschießen muss werden hier Süßigkeiten, Dosengetränke und sogar ganze Läden, in denen man von Bekleidung bis Kuschel-Schweinchen alles bekommt gewidmet.

Nun aber, wie immer, ein paar visuelle Eindrücke.

Flur im Best Western Premier Katajanokka

Nicht unser Zimmer, aber eine geniale Tür
 
Die orthodoxe Kathedrale (Uspenskin katedraali)


Die Domkirche (Tuomiokirkko) am Senatsplatz (Senaatintori)

Eine Stadt im Vogel-Fieber: ein ganzer Laden voller Angry Birds

Der Yachthafen

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