Montag, 13. Oktober 2014

Indian Summer (11) - Von fehlenden Gipfelkreuzen und festlichenKrustentieren

Ich glaube, wir haben heute die wirklich hübscheste Kleinstadt der USA gefunden. Ach ja, richtig, wir sind zurück in den Vereinigten Staaten. Von Fredericton aus sind wir heute Morgen zeitig aufgebrochen um gegen Mittag in unserem Etappenziel anzukommen. Wir sind jetzt in Maine, der nördlichste Bundesstaat an der Ostküste und der Inbegriff von Neu-England. Die nächsten zwei Tage verbringen wir in Bar Harbor auf der Mount Desert Island.


Bevor wir in unserem B&B einchecken konnten hatten wir noch ausreichend Zeit den Acadia National Park, der den größten Teil der Insel ausmacht, zu erkunden. Nachdem wir endlich das Visitor Center in Hulls Cove gefunden hatten (unser Navi war da nicht sehr hilfreich) wurde uns dort eine fantastische Wanderroute empfohlen. Es gibt eine Loop Road, die auf 27 Meilen Länge einmal durch den Park führt und an so ziemlich allen Highlights vorbeikommt. Wir sind auf dieser Straße bis "Sand Beach" gefahren und haben dort unser Auto stehen lassen. Nach einem kurzen Abstecher an den so ziemlich einzigen (oder sogar den einzigen, ich hab nicht ganz genau verstanden) Sandstrand in Maine, haben uns dem Mount Champlain zugewandt. Mit seinen 323m ist er einer der höchsten Berge der Region. Zuerst sind wir dem Bowl-Trail gefolgt, der uns zu einem höher gelegenem See geführt hat. Von dort ging der Aufstieg weiter über den South Ridge Trail. Mehrere Male dachten wir, wir hätten den Gipfel erreicht, aber immer wieder tauchte ein noch höherer "Gipfel" dahinter auf. Mit Gipfelkreuz wäre das nicht passiert. Nach dem Abstieg über den North Ridge Trail konnten wir mit einem kostenlosen Shuttlebus zu unserem Auto zurück fahren.


Danach sind wir nach Bar Harbor reingefahren. Unser Bed & Breakfast, das Primrose Inn, ist - wie es die Amerikaner sagen würden - absolutely lovely. Und auch der Ort selbst ist so kitschig, idyllisch schön, dass es fast wehtut. Ich meine das total ernst! Es gibt hier unzählige kleine Läden, die nicht nur Touri-Schrammel verkaufen. Die gibt es natürlich auch, aber daneben gibt es tolle Geschäfte mit handgearbeiteten Holzdingen aus Maine und mehrere (mindestens 2) Weihnachtsgeschäfte, in denen man ausnahmsweise keine Echten Erzgebirgs-Erzeugnisse bekommt, dafür aber Hummer in diversen Ausführungen als Baumbehang und dergleichen. Mit Hummer haben sie es hier auch, den gibt's hier an jeder Ecke. Ich hatte heute Abend welchen in meiner Seafood Noodle Bowl. Nächstes Wochenende ist die Saison hier vorüber. Dann macht hier alles dicht und die Leute ziehen nach Florida.

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