Freitag, 10. Oktober 2014

Indian Summer (8) - Von Knochenjägern und königlichen Bergen


Wisst ihr eigentlich, woher die Stadt Montreal ihren Namen hat? Wir schon. Und den Grund für den Namen haben wir heute Morgen erklommen. Montreal liegt nämlich am Fuße des "königlichen Bergs", des Mont-Royal. Im Jahre 1535 nämlich ließ sich der Entdecker Jacques Cartier von Indianern auf eben diesen 232m hohen Berg führen und war entzückt von der Schönheit der Landschaft, die sich vor ihm ausbreitete. Fortan hieß der Berg Mount Royal, und die Stadt, die hier entstehen sollte, hatte ihren Namen weg. Der Berg ist ein wundervolles Erholungsgebiet mitten in der Stadt, ebenso wie der Central Park in New York. Wir hatten einen schönen Herbstspaziergang, haben viele unglaublich niedliche Eichhörnchen gesehen, konnten eine grandiose Aussicht auf Montreal genießen und standen vor einem Wahrzeichen der Stadt: das (nachts beleuchtete) von weitem sichtbare Kreuz auf dem Gipfel.


Zuvor waren wir noch in der Basilique Oratoire Saint Joseph, der nach dem Petersdom in Rom zweitgrößten Kirche der Welt. Sie ist noch nicht einmal 100 Jahre alt und irgendwie anders als wir es erwartet hätten. Aber trotzdem schön. Es gibt moderne Kirchen, die sehr viel hässlicher sind.


Unser Weg führte uns weiter über das Gelände der McGill Universität, der ältesten Universität Kanadas. Vor einem kräftigen Regenschauer fliehend haben wir "Second Cup" entdeckt, eine Kaffee-Kette, die eine echte Alternative zu Starbucks ist. Nachdem der Regen vorbei und unsere Kaffeetassen leer waren haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Das nächste Ziel: Das Laboratoire des sciences judicaires et de médecine légale, kurz LSJML. Wer mich kennt, der weiß, dass ich Bücher mit Massenmördern und tollen Ermittlern liebe. Die Bücher von Kathy Reichs spielen zum Teil in Montreal und sowohl die Autorin selbst als auch ihre Hauptfigur führen an diesem Institut Ermittlungen als forensische Anthropologin durch. Leider war mir das Internet keine große Hilfe, als ich noch nach weiteren Schauplätzen gesucht habe.


Zwischenzeitlich könnten wir unseren Wagen frisch gewartet von der Autovermietung wieder abholen und haben dann auch gleich die Gelegenheit genutzt, in der Hotelbar unsere Freigetränk-Gutscheine einzulösen. Nach einem Bier und einem kanadischen Whiskey haben wir auf dem Weg zum Abendessen unsere Entdeckungstour in der "Altstadt", dem "Vieux Montreal" fortgesetzt.


Wenn es die anderen Viertel vorher noch nicht geschafft hatten, dann hat uns letztendlich dieses von der Schönheit Montreals überzeugt. Die Basilika Notre Dame (die wir nur noch von außen sehen konnten), der Place Jacques Cartier (das war der Typ vom Berg) mit dem Rathaus, der Alte Hafen am St. Lawrence Strom und der Bonsecour Market haben uns eindeutig in ihren Bann gezogen.


Fest steht: wir haben viel zu wenig Zeit in Montreal gehabt. Auch das ist ein Ziel, das wir irgendwann in der Zukunft noch einmal aufsuchen müssen. Morgen Früh geht's wieder auf den Highway. Eine lange Autofahrt liegt vor uns. Aber davon kann ich dann morgen berichten.


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